Wie gehen wir mit der Weihnachtszeit um, wenn wir trauern? Wie kann man Weihnachten und Trauer miteinander vereinbaren? Wir begleiten dich und helfen dir durch diese besondere Adventszeit.
Die Weihnachtszeit hat viele Gesichter
Trauer an den Feiertagen
Das Fest der Liebe steht ins Haus und zwischen Lichterketten und Lebkuchenhäusern bleibt nur wenig Platz für die Trauer. So scheint es zumindest, denn all die Rituale zur Adventszeit und um Weihnachten herum, bieten natürlich auch Platz für die geliebten Menschen, die nicht mehr unter uns sind.
Trauernden fällt es oft schwer sich die Zeit zu nehmen, um zu trauern und um den Verstorbenen aktiv zu gedenken. Gerade die Weihnachtszeit verdeutlicht einem den Umstand “Das Leben geht weiter”, doch in diesem “Weitergehen” kann es möglich sein die Erinnerung an den Verstorbenen mitzunehmen. Wir haben einige Ideen zusammengetragen, die vielleicht helfen können neue Perspektiven und Wege für die Trauer in der Weihnachtszeit zu finden.
Alles, was hilft, ist erlaubt! Um dem generellen Stress in der Adventszeit vorzubeugen und ihm gewappneter zu begegnen, kann es helfen, wenn man die Termine, Besorgungen und To-Dos in einem Plan festhält. Innerlich kann man sich dann auf Vieles besser vorbereiten, man verliert nicht den Überblick und vor allem: Alles, was man nicht will, kann man herausstreichen. Das klingt radikal aber wenn man abwägt und in sich hinein horcht, sollte man auf die innere Stimme hören und sich nicht dazu zwingen an Aktivitäten teilzunehmen oder Dinge zu tun, die man nicht über sein trauerndes Herz bringt. Folgende Fragen können einem dabei helfen die Situationen zu klären, die einem vielleicht Sorgen bereiten:
Möchte ich das tun?
Kann ich das dieses Jahr ausfallen lassen? Und warum, wenn nicht?
Kann mich jemand dabei unterstützen oder mir etwas abnehmen?
Zu welchen Dingen fühle ich mich verpflichtet und warum?
Gibt es etwas, das mir durch diese Zeit oder bei bestimmten Aufgaben helfen kann oder für Erleichterung sorgen kann?
In der Trauer sollte man sich selbst die Erlaubnis erteilen Dinge abzusagen oder abzulehnen, die nicht gut tun oder auch andere, neue Wege zugehen, die sich gut anfühlen!
Kreativ werden
Trauer hat viele Formen und Farben und so kann man all diese Gefühle und die Liebe für den Verstorbenen auf viele Arten gestalten und ausdrücken. Weihnachten ist oft auch eine Zeit des Bastelns und Dekorierens und anstatt es schlicht bei Weihnachtsaccessoires zu belassen, so kann man natürlich auch der Trauer bzw. der Liebe für den Verstorbenen in Selbstgemachtem für die Weihnachtszeit Ausdruck verleihen.
Hier sind ein paar Anregungen, die man nach Belieben natürlich individuell gestalten kann:
Ein Weihnachtsbrief: Einige Zeilen mit den Gedanken der Liebe und der Trauer an den Verstorben. Der Brief kann am Weihnachtsbaum oder an einem besonderen, dafür hergerichteten Platz zur Adventszeit drapiert werden
Ein Ornament für den Baum: Es gibt sowohl Glas- oder Plexiglaskugeln, die sich öffnen lassen und mit eigenen Materialien, so wie Bilder, Erinnerungsschmuck oder Zeichnungen, befüllt werden können. Natürlich kann ein Anhänger ganz frei gestaltet werden oder auch eine Christbaumkugel mit dem Namen des Verstorbenen den gleichen Zweck erfüllen. So ist das Gedenken in den Festtagen Teil von allem, was geschieht und der Verstorbene hat einen Platz inmitten dieser Zeit.
Ein Erinnerungszweig: Man kann sich einen schönen Ort in der Wohnung auswählen, an dem man einen Tannenzweig oder etwas ähnlich geeignetes dekoriert und Notizen, Bilder oder andere Erinnerungsstücke von dem Menschen, der einem fehlt, dort platzieren. Die ganze Familie kann dort auch Zettel oder Wünsche ergänzen, sodass ein schöner Ort des Gedenkens und als Teil der Weihnachtszeit geschaffen wird
Liebe geht durch den Magen: Hatte der Verstorbene ein Lieblingsgericht? Hat er oder sie vielleicht ein besonderes Rezept hinterlassen oder gab es Plätzchen oder Kuchen, die er oder sie besonders mochte? Dann ist jetzt die Zeit, um in dem Gedenken an einen besonderen Menschen diese Lieblingsspeisen zu teilen, die Rezepte vielleicht schön ausgedruckt der Familie weiterzugeben oder einfach ein ganz besonderes Rezept zum neuen Weihnachtsessen zu machen und vielleicht sogar als neue Tradition für künftige Feste zu etablieren.
Wir wünschen euch von Herzen ein gutes Weihnachtsfest, das ihr mit euren Liebsten feiert. Ob an einem Tisch oder im Herzen! Tut, was euch gut gut und gebt allem einen Raum, wenn es diesem bedarf. Trauer ist Liebe und Weihnachten ist das Fest der Liebe und in der Kombination ist es eben das, was wir daraus machen.
Euer Emmora Team