Was bleibt, wenn ich nicht mehr bin? Welche Spuren möchte ich hinterlassen? – Immer mehr Menschen machen sich frühzeitig Gedanken um ihren Nachlass und möchten mit ihrem Erbe nachhaltig wirken.
Werte bewahren. Weit über den Tod hinaus.
Ob mit Spenden oder ehrenamtlichem Engagement – die Welt verantwortungsvoll mitzugestalten, ist für viele ein Grundsatz, der sie durch das Leben leitet. Dieser Gedanke hat auch über den Tod hinaus Bestand. Und so wollen immer mehr Menschen mit ihrem Erbe nicht nur diejenigen versorgen, die ihnen nahestehen. Sie möchten auch das, was ihnen im Leben wichtig ist, an die nächste Generation weitergeben, Bleibendes schaffen und die eigenen Werte und Anliegen über den Tod hinaus wirken lassen. Mit einem Testament zugunsten einer gemeinnützigen Organisation ist das möglich.
Weitergeben, was wichtig ist.
Gemeinnützige Organisationen leisten überall und jeden Tag einen wichtigen Beitrag für eine lebenswerte Gesellschaft. Sie sorgen für kranke und Notleidende Menschen, helfen im Katastrophenfall, fördern die nachhaltige Entwicklung in armen Ländern oder kämpfen für den Erhalt unserer Umwelt oder fördern die Forschung. Ohne ehrenamtliches Engagement, ohne Spenden und Zuwendungen wäre all das nicht denkbar. Ein Testament für den guten Zweck hilft, auch zukünftig diese wichtige Arbeit unabhängig, flexibel und verlässlich zu ermöglichen.
Die Entscheidung für ein gemeinnütziges Testament.
Viele Menschen haben das Bedürfnis Gutes zu hinterlassen: Denn Menschen denken nicht nur darüber nach, wem sie ihren Wohlstand vermachen möchten. Immer mehr wollen mit ihrem Erbe auch einen gemeinnützigen Zweck bedenken: Inzwischen kann sich in Deutschland bereits jeder und jede Dritte über 50 vorstellen, mit einem Teil des eigenen Vermögens, über das Leben hinaus Gutes zu bewirken. – Bei den Kinderlosen ist es sogar mehr als die Hälfte. Menschen, die sich grundsätzlich für das gemeinnützige Vererben interessieren, finden unter anderem bei der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ unverbindlich und kostenlos Informationen rund um das Thema.
Der eigene Lebensweg als Kompass.
Doch, welchen guten Zweck möchte ich mit meinem Erbe unterstützen? – Oft keine leichte Entscheidung. Ein guter Kompass sind hier die eigenen Werte und Vorstellungen und natürlich die Erfahrungen, die uns geprägt haben. Es ist ratsam, sich genügend Zeit zu nehmen, in sich hineinzuhören und das eigene Leben, den eigenen Lebensweg, zu betrachten und zu reflektieren: Was hat mich geprägt? Wo wurde mir geholfen? Was vermisse ich heute vielleicht? Was möchte ich bewahren? So nähert man sich Stück für Stück weiteren Fragen: Wem und wo will ich helfen? Möchte ich zum Beispiel, dass ein bestimmtes Biotop geschützt und bewahrt wird oder ist mir eine Krankheit wichtig, die besser erforscht werden soll? Möchte ich etwas in meinem unmittelbaren Umfeld bewirken oder anderswo auf der Welt? Bei einer solchen inneren Befragung kann es durchaus nützlich sein, Stichpunkte aufschreiben, die dann bei der Orientierung und Entscheidung helfen.
Das persönliche Gespräch suchen.
Wer darüber nachdenkt und dann auch entscheidet, mit dem Erbe einen gemeinnützigen Verein oder eine Stiftung zu unterstützen, sollte sich mit der begünstigten Organisation über die eigenen Wünsche, Erwartungen und Möglichkeiten austauschen. Im persönlichen Gespräch können zum einen juristische Punkte und Formalitäten geklärt werden, aber auch individuelle Fragen und Wünsche lassen sich hier am besten besprechen. Zum Beispiel, wie der Nachlass eingesetzt werden soll oder auch, um welche Angelegenheiten sich die Organisation im Todesfall ebenfalls kümmern soll. Die richtige Ansprechperson findet man in der Regel auf den Internetseiten der Organisationen. Viele bieten zudem regelmäßig Veranstaltungen an und informieren zu den Themen Vererben und Testament. Bei Bedarf vermitteln sie auch fachanwaltliche Beratung – denn das deutsche Erbrecht kann ganz schön kompliziert sein.
Zur Erklärung: Das Prinzip Apfelbaum.
Mit dem Erbe einen guten Zweck unterstützen, die eigenen Werte über den Tod hinaus weitergeben und Bleibendes schaffen, das immer wieder Früchte trägt – das ist „Das Prinzip Apfelbaum“. Der Baum wird im Herbst gepflanzt, im Winter gefriert er, um im Frühling mit neuer Kraft aufzublühen und erneut Früchte zu tragen. Damit versinnbildlicht der Apfelbaum den Zyklus von Leben, Tod, neuem Leben und Wachstum. Auch mit einem Testament für den guten Zweck lässt sich über das eigene Leben hinaus Gutes bewirken und Zukunft gestalten. Egal ob groß oder klein – das gemeinnützige Erbe trägt Früchte. Immer wieder.
Über die Autorin
Susanne Anger ist die Sprecherin der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum.“, ein Zusammenschluss aus namhaften gemeinnützigen Organisationen und Stiftungen. 2013 ins Leben gerufen, unterstützt die Initiative Menschen bei dem Vorhaben, mit ihrem Erbe Gutes zu bewirken und bietet dazu kostenlos Informationen, Beratung und Orientierung.