Akuter Trauerfall? Wir sind da!

Bestattungsvorsorge, das Schreiben eines Testaments, Patientenverfügung, Organspendeausweis - die Liste an Dingen, die wir vor unserem Tod organisieren können, lässt sich endlos fortführen.

Daraus wird klar: Die Vorsorge für den eigenen Todesfall beginnt im Hier und Jetzt.
Aber etwas fehlt in dieser Liste. Ein Bereich, der wenn es um den letzten Willen geht, nicht vernachlässigt werden sollte und besonders in Zeiten von Corona einen noch intensiveren Stellenwert im Alltag einnimmt: Unser digitaler Nachlass.

Was passiert mit deinen Social Media Profilen nach dem Tod?

Natürlich ist es für Viele ein unangenehmer Gedanke sich mit dem eigenen Ableben auseinanderzusetzen. Und überhaupt, was soll schon mit meinem Facebook-Profil nach dem Tod passieren? Von alleine gelöscht werden die Profile jedenfalls nicht. Stirbt ein User, lebt sein Profil erstmal weiter. Sicherlich müssen deine E-Mail-Konten, Facebook-, Instagram und LinkedIn-Profile nicht das Erste auf der Liste sein, wenn du deinen letzten Willen verfasst aber es ist lohnenswert sich fünf Minuten Zeit zu nehmen, um den persönlichen digitalen Nachlass zu verwalten. Denn so unterschiedlich die einzelnen Netzwerke sind, so verschieden ist auch die Handhabung mit den Profilen verstorbener User.

Wer seinen Angehörigen also Stress ersparen möchte, kann bereits jetzt vorsorglich seinen digitalen Nachlass organisieren. Folgend haben wir die wichtigsten Schritte aufgezählt, die für die Verwaltung des digitalen Erbe notwendig sind. Es ist ratsam sämtliche Informationen auf einem Speichermedium zu hinterlassen. Ist die Auflistung der Accounts und Passwörter nur im Testament zugänglich, könnte wertvolle Zeit verloren gehen, da eine Testamentseröffnung manchmal Monate dauern kann. 

1. Eine Auflistung aller benutzten Online-Konten, Profile, und Abos inklusive Zugangsdaten.

Hier liegt das Augenmerk auf Abos, denn stirbt ein Mensch, gehen sämtliche Rechte und Pflichten des Verstorbenen auf die Erben über. Das heißt, sämtliche Verträge, die fortlaufende Kosten verursachen, müssen weiterhin bezahlt werden. Listest du jedoch sämtliche Abos mit Zugangsdaten auf, sind deine Erben schneller handlungsfähig und unnötige Zahlungen werden verhindert.

2. Festlegen, was mit den Inhalten passieren soll.

Nun solltest du dich fragen, was eigentlich mit sämtlichen Inhalten geschehen soll. Möchtest du deine zahlreichen geposteten Fotos sichern lassen? Soll der gesamte Inhalt der Profile gelöscht werden? Gibt es E-Mails die aufbewahrt werden müssen. An diesem Punkt ist es wichtig, dass du genau festhälst, wie mit den Inhalten vorgegangen werden soll. Sollen Bilder und Videos aufbewahrt werden, ist es ratsam bereits einen Ablage. bzw. Speicherort festzulegen.

3. Vertrauensperson benennen und einweisen.

Wem kannst du die Verwaltung deines digitalen Nachlass nach deinem Tod zumuten? Wir empfehlen dies bereits jetzt mit einer Vertrauensperson zu besprechen. Vergiss dabei nicht, für deine Angehörigen kann es sehr aufwühlend sein, die hinterbliebenen Konten durchzusehen. Sprich offen mit deinen engsten Vertrauten darüber, wie mit deinem Digitalen Nachlass umgegangen werden soll.

Bei diesen Plattformen lebt dein Profil nach deinem Tod weiter. 

Im letzten Punkt der Checkliste gehen wir die einzelnen Social Media Profile durch. Hier bekommst du eine Übersicht, was du bereits jetzt auf deinen Profilen einstellen kannst, um digital vorzusorgen:

LinkedIn:


Bei der Job-Plattform ist es als User nicht möglich spezielle Einstellungen vor dem eigenen Todesfall zu treffen. Jedoch können Angehörige nach deinem Ableben ein Online-Formular ausfüllen, um die Löschung des Profils zu veranlassen. Dafür sind folgende Informationen notwendig:

Der Namen des Verstorbenen
Die URL für das Profil des Mitglieds auf LinkedIn
Das Verhältnis zu dem Mitglied
Die E-Mail-Adresse des Mitglieds
Das Todesdatum
Der Link zur Todesanzeige
Das Unternehmen, bei dem das Mitglied zuletzt gearbeitet hat

Xing:


Nach dem Tod haben die Erben Anspruch auf das Profil. Möchte man das nicht, kann man in seinen Profil-Einstellungen vermerken, dass der Account nicht vererbt, sondern gelöscht werden soll. Die Löschung erfolgt etwa 12 Monate nach der Todesmeldung. 

Youtube:


Vorkehrungen für ein Youtube-Profil lassen sich in den Einstellungen des eigenen Google-Accounts vornehmen. Im Kontoaktivität-Manager kann angegeben werden, welche Person nach dem Tod des Profil-Inhabers Zugriff auf die Daten hat, oder ob das Konto gelöscht werden soll. Es kann eine Kontaktperson hinterlegt werden, die sobald das Profil in einer individuell festgelegten zeit inaktiv war, kontaktiert wird.

Twitter:


Bei dem Kurznachrichtendienst muss ein Verwandter oder eine bevollmächtigte Person die Löschung des Profils beantragen und eine Kopie der Sterbeurkunde und des Personalausweises an Twitter senden. Wenn du willst, dass das Profil nach deinem Tod weitergeführt werden soll, muss dies vorher mit einer Vertrauensperson besprochen werden. Twitter gibt keine Log-In Daten nach dem Ableben eines Users raus.

In Gedenken an - Das passiert mit deinem Facebook-Profil nachdem du gestorben bist.


Facebook:


Bei Facebook gibt es die Möglichkeit das Profil nach dem Tod in einen Gedenkzustand versetzen zu lassen. Dann erscheint vor dem Profilnamen „In Erinnerung an“. Angehörige und Freunde könnten dann nach wie vor auf die Pinnwand schreiben. Dieser Gedenkzustand kann aber nur hergestellt werden, wenn ein nachgewiesener Angehöriger Facebook mit einer Kopie der Todesurkunde über das Ableben informiert. Möchtest du, dass eine bestimmte Person das Recht bekommt, deine Gedenkseite zu verwalten, kannst du bereits jetzt in deinen Profileinstellungen einen Nachlasskontakt bestimmen.

Möchte man den Gedenkzustand nicht, lohnt es sich bereits jetzt in den Einstellungen zu vermerken, dass das Profil nach dem Tode dauerhaft gelöscht werden soll. Die dauerhafte Löschung kann zwar auch von Angehörigen beantragt werden, aber nur solange in den Profileinstellungen angegeben ist, dass man keinen Gedenkzustand wünscht.

Instagram:


Die Handhabung mit den Nutzerkonten verstorbener User ist ähnlich wie bei Facebook. Allerdings können bei Instagram auch nicht Angehörige über den Tod informieren. Das Profil löschen lassen können jedoch nur Angehörige. Auch bei Instagram gibt es die Möglichkeit Profile in einen Gedenkzustand zu versetzen. Doch es gibt zu beachten: Sobald sich ein Profil im Gedenkzustand befindet, ist das Konto gesperrt und niemand kann Änderungen an den bestehenden Beiträgen oder Informationen vornehmen. 



Du hast Fragen oder benötigst Hilfe beim verwalten und planen deines digitalen Erbes? Das Emmora Team ist für dich da und hilft dir gerne weiter!

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